Interview mit der Geschäftsleitung
Herr Linke, herzlichen Glückwunsch zum 60-jährigen Bestehen Ihres Betriebes. Was war ausschlaggebend für den Erfolg?
Konrad Linke: Die Kompetenz und die persönliche Betreuung der Kunden in unserem Familienbetrieb für die Marken DKW, Audi, NSU, VW PKW und VW Nutzfahrzeuge. Die Qualität der Arbeit ist über sechs Jahrzehnte von den Kunden anerkannt.
Ralph Linke: Ich denke Bodenständigkeit ist vielleicht das Geheimnis des Erfolgs. Natürlich auch unternehmerischer Mut, wie unser Engagement im Motorsport oder die frühe Eröffnung eines Seat-Autohauses zeigten. 1990 in der Haller Straße zu bauen war auch die richtige Entscheidung. Meine Maxime ist es, authentisch gegenüber Kunden und Mitarbeitern aufzutreten. Fairness ist ganz wichtig.
Stand für Sie schon immer fest, dass Sie den Betrieb Ihrer Eltern übernehmen?
Konrad Linke: Schon als Kind faszinierte mich alles, was mit Fahrzeugen zu tun hatte. Mit dem Wachstum des Marktes für Automobile und des Betriebes in den 50er- und 60er-Jahren war es für mich eine Selbstverständlichkeit, in die Firma einzusteigen. Für meinen Sohn war eine solche Entscheidung in unserem heutigen wirtschaftlichen Umfeld wesentlich schwieriger zu treffen.
Inwiefern sind Tradition und Geschichte wichtig für ein Autohaus?
Konrad Linke: Traditionen sind längst nicht mehr so fraglos, wie das in meiner Generation der Fall war. Wir sind aber froh, dass wir mit einer auf Langfristigkeit angelegten Betriebskultur auf eine gewisse Tradition zurückblicken können. Auf dieser Tradition basiert auch die langfristige Betriebszugehörigkeit der Mitarbeiter, zum Teil bereits in der zweiten Generation und die Kundenbindung, nicht selten bereits in der dritten Generation.
Warum war es für Sie als Autohändler wichtig, sich sozial in Crailsheim zu engagieren?
Konrad Linke: Mit der Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter wird der Grundstock für unser soziales und finanzielles Engagement gelegt. Daraus resultiert die Verpflichtung unserer Firma und meiner Person, sich im sozialen Bereich zu beteiligen, ob das nun bei der Russlandhilfe, dem Frauenfußball, bei der Feuerwehr oder in anderen Vereinen ist. Wichtig bleibt, dass dabei der soziale Zweck im Vordergrund steht und nicht das Profitdenken.
Was war die schönste Zeit bis jetzt?
Konrad Linke: Eine positive Herausforderung war im Jahr 1989 die Planung und Errichtung des jetzigen Betriebes in der Haller Straße 1. Nach seiner Meisterprüfung und des KFZ – Betriebsassistenten sowie einem einjährigen Aufenthalt bei dem Hersteller Audi, kam mein Sohn Ralph in den elterlichen Betrieb zurück, um die Geschäftsführung zu übernehmen, auch für mich ein freudiger Meilenstein.
Was sind Ihre ersten Erinnerungen an den elterlichen Betrieb?
Ralph Linke: Es hat mir immer viel Spaß gemacht auf dem Schrottplatz herumzurennen und alte Autos mit Farbe anzumalen oder anzulassen. Das war für mich ein großer Abenteuerspielplatz.
Wog die Tradition und Erwartungshaltung, einen Betrieb in der dritten Generation fortzuführen, schwer?
Ralph Linke: Eigentlich nicht. Ich habe mich schon immer für die Materie interessiert, daher war klar, dass ich den Betrieb gern übernehme. Es gab keinen Druck oder Zwang. Im Gegenteil, ich konnte mich da völlig frei entscheiden.
Wie sehen Sie als Unternehmer das nächste Jahr für Ihren Betrieb?
Ralph Linke: Es wird schon Einbrüche geben. Die Abwrackprämie ist in diesem Zusammenhang Fluch und Segen zugleich. Aber ich verschwende keinen Gedanken an Entlassungen, es gibt immer ein Licht am Ende des Tunnels. Daher blicke ich vorsichtig optimistisch ins nächste Jahr.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Autohauses?
Konrad Linke: Dass es so erfolgreich wie bisher weitergeht. Mit zufriedenen Kunden und Mitarbeitern sowie den starken Marken aus dem Volkswagen Konzern ist die wirtschaftliche Voraussetzung für die nächste Generation eines Familienbetriebes geschaffen.
Ralph Linke: Ich würde mich besonders über das 100-jährige Jubiläum freuen. Dann bin ich 82 Jahre alt. Das schaffen wir auch, da habe ich Vertrauen in Volkswagen und auch in unser eigenes Know-how.